Natur am Chiemsee und im Chiemgau

Naturschutzgebiete am Chiemsee und im Chiemgau

Dominik Weber

Erstellt | Geändert

Naturschutzgebiete - Landschaftsschutzgebiete rund um den Chiemsee


Zahlreiche Regionen und Landstriche rund um den Chiemsee stehen auf Grund ihrer Einzigartigkeit und ihrer reichen Artenvielfalt unter besonderem Schutz.

Daher ist ein Spaziergang durch diese Gebiete nicht nur erholsam, sondern bietet auch die Möglichkeit, individuelle Eigenheiten dieser empfindlichen Flora und Fauna selbst zu entdecken.

Sehen Sie hier einige Links zu den schönsten Landschafts- und Naturschutzgebieten rund um den Chiemsee.


Die Gemeinde Bad Endorf von Ihrer natürlichen Seite

Die Seenplatte um Eggstätt-Hemhof.

"Seenswert" ist Bad Endorf mit seinen zahlreichen Seen im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Hemhofer/Eggstätter Seenplatte als ältestes Naturschutzgebiet Bayerns mit dem Langbürgner- und Schlosssee mit Schloss Hartmannsberg oder Pelhamer See kann ohne Übertreibung als Schatzkammer der Natur bezeichnet werden: Voller unschätzbarer Werte für die Flora und Fauna, wohlbehütet und beschützt und trotzdem zugänglich für Genießer und Freunde unverfälschter Naturerlebnisse.

Natürlich ist die Natur noch nicht am Ende. Gott sei Dank. Garant hierfür sind ein Naturschutz- und ein Landschaftsschutzgebiet in Bad Endorf. Spazieren Sie über saftig-grüne Wiesen während der weiß-blaue bayerische Himmel dazu lacht und entdecken Sie die nahezu unberührten Landschaften des Chiemgau.

Ein Stück intakte Natur, gute würzige Luft, gesunde Wälder, blühende Wiesen, Schilf- und Moosgründe und eine funktionierende Landwirtschaft sind für einen erholsamen Urlaub genau so wichtig wie Essen und Trinken. Atmen Sie tief durch und lassen Sie sich verwöhnen im Kurort Bad Endorf.

Natur pur erleben Sie bei uns das ganze Jahr über.

Bergener Moos

Ein Stück heile Welt: Im Bergener Moos scheint die Zeit mit Rücksicht auf die sensible Pflanzen- und Tierwelt stehen geblieben zu sein. Natur pur, ganz schön aufregend, nicht nur für den Kenner. Und in Adelholzen sprudelt frisch die Heilquelle St. Primus. Muntermacher und Gesundbrunnen.

Natur rund um Eggstätt

Eggstätt-Hemhofer-Seenplatte
Eggstätt-Hemhofer-Seenplatte

Bilder einer schützenswerten Landschaft

Mit rund 1.000 Hektar ist die Eggstätt-Hemhofer-Seenplatte das größte Naturschutzgebiet des Landkreises Rosenheims. Gleichzeitig ist es auch das älteste. Die Übergangsmoore der Seenplatte gehören zu den ökologisch bedeutendsten Kostbarkeiten des Voralpengebietes. Dazwischen finden sich Übergänge von Nieder- und Hochmoorvegetationen mit Pflanzengesellschaften, die als Relikte der Eiszeit äußerst seltene Exemplare aufweisen. diese Moore haben sich im Laufe von rund 10.000 Jahren gebildet.

Der Ursprung der Eggstätt-Hemhofer-Seenplatte liegt an der Nahtstelle des Chiemsee- und Inntalgletschers. Während des Hauptvorstoßes der Gletscher setzten sich hier Eisblöcke ab, die später durch Schmelzwasserablagerungen überschüttet wurden.

Beim Abschmelzen dieser sogenannten Toteisblöcke entstanden Einsenkungen, die vom Grundwasser gefüllt wurden. Diese bilden, soweit sie nicht vermoort sind, die Sennplatte, deren ökologische Grenzen vom Wasserhaushalt bestimmt werden. Die seitlichen Moränenhügel sind länglich geformt und waren ursprünglich vorwiegend von Tannen- und Buchenwälder bedeckt.

Bitte nur "vorsichtig berühren"!

Die klaren Seen im Naturschutzgebiet sind wegen ihrer extremen Nährstoffarmut überaus empfindlich gegen jegliche Veränderung, da sie eine sehr geringe Frischwasserzufuhr aufweisen. Ein ganz besonderes Kleinod der Chiemgauer Seenplatte sind die ausgedehnten Seerosenfelder.

In den letzten Jahren wurde die Eggstätt-Hemhofer-Seenplatte verstärkt vom Freizeittourismus bedroht. An einigen Stellen sind die Moore schon zertrampelt und die Waldböden stark zertreten. die ständig seigende Zahl von Badegästen beeinflusste zudem die Wasserqualität negativ.

Die zunehmenden Gefahren für das Naturschutzgebiet haben aber auch die Anstrengungen zu seiner Erhaltung verstärkt. So wurden mit den Fischereiberechtigten bereits frühzeitig Einschränkungen vereinbart. Einzelne Gebiete wurden sogar mit einem absoluten Betretungsverbot versehen. Auf den Seen gilt darüber hinaus ein generelles Bootsfahrverbot.


Das Grabenstätter Moos

Grabenstätt und die Natur


Naturschutzgebiet Grabenstätter Moos

Das Grabenstätter Moos ist ein Landschaftsjuwel mit seltenen Vögel und bunter Pflanzen.

Einfach ein Anziehungspunkt für Natur-, Wander-, Radl- und Fotofreunde. "Du suchst das Größte, das Höchste - die Pflanze kann es dich lehren" so sagte einst Friedrich Schiller.

Auf 1.250 Hektar sorgfältig bewahrten Landes findet man eine Fülle seltener und geschützter Pflanzen, wie die Mehlprimel und Trollblumen, den Lungen-Enzian, das Sumpfherzblatt und eine riesige Auswahl an verschiedenster Orchideenarten, wie zum Beispiel die Sibirische Schwertlilie, einem Wahrzeichen Grabenstätts.

Auch finden Sie hier zahlreiche Heilpflanzen wie Beinwell in weiß, rot oder lila blühender Form, Schlüsselblume, Baldrian, Augentrost, Johanniskraut, Huflattich, Labkraut, Odermenning, Tausendgüldenkraut, Salbei, Zinnkraut und Schafgarbe.

Zu den besonderen Schätzen des Chiemsees gehört die reichhaltige Vogelwelt. Das "Bayerische Meer", ist eines der wichtigsten Rast- und Überwinterungsgebiete für 10.000 bis 30.000 "gefiederter Wintergäste". Das Achendelta zählt zu den bedeutendsten Brutplätzen. Allein 80 Vogelarten brüten dort, darunter Seltenheiten wie Flussregenpfeifer, Flussuferläufer, Eisvogel und Pirol.

Auch die bunten Streuwiesen und Schilfflächen des Grabenstätter Mooses sind Heimat vieler bedrohter und seltener Vogelarten. Hier tummeln sich Blaukehlchen, Rohrsänger und Darmingimpel. Besonders typisch für die offenen Flächen sind Wiesenbrüter wie der Große Brachvogel, die Bekassine und Wachtelkönig.

Mit etwas Glück können Sie so manches ornithologisches "Schmankerl" vor das Fernglas bekommen: zahlreiche Taucher-, Säger- und Entenarten, bis zu 20 verschiedene Watvogelarten wie auch den stolzen Seeadler.

Entspannen Sie sich und genießen Sie die Freuden intakter Natur.

Die Hochmoore Kendlmühlfilzen und Rottauer Filzen bei Grassau

Naturschutzgebiete in Grassau am Chiemsee

Naturschutzgebiete

Hochmoore Kendlmühlfilzen und Rottauer Filzen

Eine unversehrt gebliebene und intakte Landschaft wird für den Tourismus weltweit immer wichtiger. Dies gilt natürlich genauso für die Ferien- und Urlaubsgebiete in Bayern. Im Chiemgau wurde das Jahr 1996 als Jahr der Natur ausgerufen. Dazu konnten glücklicherweise Grassau und Rottau mit ihrer Vorgebirgslandschaft und vor allem mit bedeutenden Hochmoorflächen zwischen dem Chiemsee und den Bergen beitragen.

Das war allerdings bei weitem nicht immer so, vor 25 Jahre geradezu noch undenkbar. Im Hochmoor "Kendlmühlfilzen" wurde auf einer Fläche von rund 30 Hektar mit riesigen Maschinen Torf abgefräst. Für diese letzte industrielle Nutzung im Moor, um sogenannte Gartenerde zu gewinnen, war der Torfbahnhof Rottau Endstation. All das ist inzwischen Geschichte. Im Moor ist es ruhig geworden und die Natur ist dabei, das freigelegte und zerfurchte Gelände wieder zurückzuerobern. Der Torfbahnhof ist mittlerweile ein Industriedenkmal mit Sammlungen für Moorkunde, Torfwirtschaft und Feldbahn.

Die Kendlmühlfilzen wurde 1992 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, mit einer Fläche von nahezu 800 Hektar. Gleich benachbart liegt die Hacken- und Rottauer Filzen, deren Nutzung nicht weniger intensiv, aber schon vor 35 Jahren beendet war. Dieses Gebiet wurde 1990 mit einer Fläche von 350 Hektar zum Naturschutzgebiet erklärt. Während das letztgenannte Hochmoor nahezu unzugänglich ist, aber am Rand auf Straßen und Wegen erkundet werden kann, ist die Kendlmühlfilzen durch die jahrzehntelange und unterschiedliche Nutzung in vielen Bereichen zu Fuß begehbar. Erlaubt ist dies allerdings nur auf ausgewiesenen Wegen und Pfaden.

Natur in Marquartstein

Natur pur erleben in Marquartstein im Chiemgau

Natur pur erleben in Marquartstein im Chiemgau
 
"Besonders wertvoll" - dieses Prädikat trägt die Traumlandschaft des Achentals. Zwischen dem Chiemsee und dem Tiroler Kaisergebirge ist die "natürliche Welt" tatsächlich noch in Ordnung. Auf engstem Raum wechseln sich Seen und Flüsse ab mit Bergen und Almen, mit Feldern, Wäldern, Streuwiesen und Mooren. Immer spielt die Natur die Hauptrolle. Hier ist die Luft noch rein, und seltenste Tiere und Pflanzen behaupten in den zahlreichen Schutzgebieten ihren Lebensraum.

Die Vielfalt und Schönheit dieser kostbaren Naturlandschaft zu erhalten, haben sich die Achental-Gemeinden Bergen, Grabenstätt, Grassau, Kössen, Marquartstein, Oberwössen, Rottau, Schleching, Schwendt, Staudach-Egerndach, Übersee und Unterwössen auf ihre Fahnen geschrieben. Mit der Gründung des Vereins "Ökomodell Achental" im Mai 1999 legten sie den Grundstein für eine umweltverträgliche und nachhaltige Entwicklung.

Ein wichtiges Anliegen der Gemeinde ist es, die auf natürlicher Grundlage erzeugten heimischen Produkte vor Ort zu vermarkten und die über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft mit ihren bäuerlichen Strukturen und ihrer großen Artenvielfalt zu bewahren. Um diese "natürliche" Lebensqualität zu sichern, sind auch die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, Handel und Handwerk, Gastronomie und Tourismus in das "Ökomodell Achental" mit eingebunden worden. In Sachen Tourismus wird gleichermaßen Wert gelegt auf eine naturverträgliche und zu den Dörfern passende Entwicklung als auch auf spannende Naturerlebnisse für die Gäste.

Natur pur rund um Prien am Chiemsee

Natur und Chiemsee

Es dauerte zwar 190 Millionen Jahre, um ein Paradies zu schaffen, aber gut Ding braucht eben Weile. Und weil die Schöpfung hier ganz besonders tief ins Füllhorn gegriffen hat, gibt es in und um Prien herum einen Artenreichtum, der seinesgleichen nicht so leicht finden wird.

Rund 1300 Pflanzenarten und 300 Vogelarten kann man hier antreffen, wenn man genügend Zeit und Geduld sein Eigen nennt. Bergwiesen und Flachmoore konkurrieren in Fauna und Flora um die Vorherrschaft. Hochmoore beherbergen fleischfressende Pflanzen ebenso wie zum Beispiel die zierliche Moosjungfer (eine seltene Libellenart). Die Tier- und Pflanzenwelt des Chiemsees selbst, ist nicht nur eine Erwähnung wert: 36 untergetauchte, lebende Wasserpflanzenarten beneiden 20 charakteristische Uferpflanzen um ihren Platz an der Sonne, während Teich- und Seerosen gemütlich dahintümpeln.

Über 30 Fischarten machen dem Angler die Wahl schwer: Hecht, Waller, Braxen, Renken, Saibling, Schied, Schratz, Seeforelle, Aal oder Perlfisch heißen nur einige von ihnen. Wo so viele Fische gedeihen, kann das Wasser nur erste Sahne sein.

Die Lüfte haben sich indessen mit 300 Vogelarten bevölkert, davon 125 brütender Spezies. Am Seeufer werden Sie Nachbarn wie Blesshuhn, Stockente, Reiherente, Haubentaucher, Höckerschwan und Graugans antreffen. Wen Luft und Wasser hungrig macht, dem wollen wir nicht verschweigen, dass man Natur auch essen kann. Aber das ist eine andere Geschichte.

Schleching mit seiner einmaligen natürlichen Umgebung

Entenlochklamm

Die Gemeinde Schleching liegt in der einmaligen Berglandschaft zwischen Chiemsee und den Chiemgauer Alpen.

Eine außergewöhnliche Fauna und Flora findet sich vom Talbereich (570 m NN) über die Hochflächen der Almen bis hin zu den Berggipfeln. Auer- und Birkwild, Gämsen und Rotwild, Murmeltiere, Mauerläufer und andere selten gewordene Tiere haben hier noch ihre Heimat. 16 Enzian- und 40 seltene Orchideenarten sowie das größte bayerische Vorkommen des Roten Kohlröschens konnten durch den behutsamen Umgang mit der Natur im Schlechinger Tal bis heute bewahrt werden.

Mehr als ein Drittel des 45 qkm großen Gemeindegebietes umfasst hochwertige Naturräume, so zum Beispiel:

  • das Durchbruchstal der Tiroler Achen - die Entenlochklamm, die wir alten Saumpfaden folgend auf dem sog. Schmugglerweg erwandern können
  • das Naturschutzgebiet um den 1813m hohen Geigelstein, dem Blumenberg des Chiemgaus
  • das Hochmoor Mettenhamer Filze mit zahlreichen seltenen Pflanzen - umgeben von behutsam gepflegten herrlich blühenden Streuwiesen
  • das Raitener Flutried, das im Juni von blauen Iris-Blüten übersät ist und viele andere landschaftliche Kleinode wie Auwälder, Buckelwiesen, Almen und Heckenlandschaften.

Diesen einmaligen Naturraum zu pflegen und zu bewahren liegt den Schlechingern besonders am Herzen. Unter dem Motto „Gesunder Lebensraum – Herausforderung für uns alle“ schlossen sich Bauern und Bürger daher 1997 im Ökomodell Schlechinger Tal zusammen, um eine umweltverträgliche, nachhaltige Gemeinde- und Landschaftsentwicklung zu verwirklichen.

Alle Bürger, Besucher und Urlaubsgäste sind herzlich eingeladen mit uns die eindrucksvolle Schönheit unserer unersetzlichen Natur zu genießen und an unserem reichhaltigen kulturellen Leben teilzunehmen!
 

Dominik Weber

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Dominik Weber ist Alpen und Chiemseefan und ist somit unser Profi für ganz Oberbayern. Er macht sowohl am Berg als auch auf dem See eine gute Figur.