Sehenswürdigkeiten am Chiemsee und im Chiemgau

Schlösse, Burgen und Ruinen am Chiemsee und im Chiemgau

Dominik Weber

Erstellt | Geändert

Schlösser, Burgen und Ruinen

Das Königsschloss auf der Herreninsel

Wer ist nicht fasziniert vom Anblick eines alten Schlosses? Ihr Aussehen, lässt den Besucher an einer längst vergangenen Zeit teilhaben. Wer möchte nicht gern für einen Tag als König oder Königin in einem alten Schloss leben?

Durch ihre Größe und Macht, haben die Schlösser ihre Wirkung auf die moderne Welt nicht verloren. Die Schlösser, Burgen und Ruinen rund um den Chiemsee und im Chiemgau sind Zeugen geschichtlicher Ereignisse.

Seit der Zeit der Romantik üben Schlösser einen besonderen Reiz auf den Besucher aus. Ihr altersgraues Gemäuer regt die Gemüter zur Erforschung der Vergangenheit an. Ein Hauch von prickelndem Geheimnis umweht diese steinernen Zeugen einer bewegten Geschichte. Sagen von wilden Gestalten und verborgenen Schätzen geistern seit Generationen durch die warmen Winterstuben. Sie verstärken den Schauer, der den Betrachter der alten Mauern umfängt. Lassen auch Sie sich verzaubern!

Um sich vor Angreifern und sonstigem mordlustigem Gesindel zu schützen wurden schon im frühen Mittelalter ein Netz von Burgen und Festungen gebaut um ein weiteres Hindernis für Sie die Angreifenden aufzubieten. Nicht nur Adelsgeschlechter wie Kaiser, Fürsten, Könige etc., sondern auch die Kirchen, deren Würdenträger sich zu Lebzeiten weltlichen Dingen fronten, befestigten Ihre sakralen Bauten oder bauten gewaltige Ordensburgen.

Sehen Sie hier eine Liste der vorhandenen Schlösser, Burgen und Ruinen rund um den Chiemsee:

Schloss Amerang

Schloss Amerang - ein Juwel im Chiemgau

Schloss Amerang bestimmt nicht nur die Silhouette des Dorfes, sondern prägt mit seinen Konzerten auch das kulturelle Leben im Chiemgau entscheidend mit.

Das fast runde Schloss steht auf einem bewaldeten Hügel, der von tiefen Gräben umgeben wird und wurde 1072 erstmals urkundlich als Edelsitz erwähnt. Im 16. Jahrhundert bauten die im Exil lebenden Herren von Verona, die Scaliger, einen trapezförmigen Arkadenhof in die alte gotische Burg. Zu allen Zeiten war das Schloss ein kultureller Treffpunkt und ein außergewöhnlicher Rahmen für herausragende Ereignisse.

Genau in der Mitte der Luftlinie zwischen München und Salzburg liegt Schloss Amerang. Dieses steht auf einer von drei tiefen, natürlichen Gräben umgebenen und mit Bäumen bewachsenen Anhöhe einer typischen Möränenlandschaft. Nach außen ist Amerang noch immer eine spätmittelalterliche Burg, die sich ganz dem Hügel angepaßt hat. Im gesamten Schloss gibt es daher keinen rechten Winkel, weder in den 40 Innenräumen noch im dreistöckigen Arkadenhof.

Ein Ort voller Geschichte

Seinen Namen verdankt Amerang im Chiemgauer Voralpenland dem Emmer, einer Weizenart unserer Vorfahren. Schloss Amerang wurde 1072 erstmals urkundlich als Edelsitz erwähnt. Im 16. Jahrhundert bauten die im Exil lebenden Herren von Verona, die Scaliger, einen trapezförmigen Arkadenhof in die alte gotische Burg. Vor den "Herren von der Leiter", wie sich die Scaliger auch nannten, residierten hier die Laiminger Turniervögte und eines der bedeutendsten Geschlechter Bayerns.
 
Nach den Scaligern waren die Grafen Grafen Lamberg Herren auf Amerang. Georg Sigmund war einer der einflussreichsten und auch reichsten Herren im damaligen Österreich. Dessen Sohn, Fürst Maximilian von Lamberg, Herr auf Steyr, beendete unter anderem als Gesandter Österreichs den 30jährigen Krieg. Von den Lambergs kam 1821 das Schloss durch Heirat an die heutige Besitzerfamilie, die Freiherren von Crailsheim. Schloss Amerang ist seit über 700 Jahren und seit über 23 Generationen nicht nur Stätte herausragender kultureller Ereignisse und Feierlichkeiten, sondern auch ein alter Familienwohnsitz.

Innenhof des Schloss Amerang

Der Arkadenhof, der größte unregelmäßige nördlich der Alpen, hat dadurch eine unvergleichliche Akustik erhalten, die ihn bei den beliebten Sommerkonzerten über Bayerns Grenzen bekannt gemacht hat. Für den historisch interessierten Kunstfreund, für das nach einer geeigneten Veranstaltungsort suchenden Brautpaar oder den Musikliebhaber ist Schloss Amerang die geglückte Synthese von gelungener Architektur und schöner Landschaft.

Die Familie von Crailsheim lädt seit 1965 jedes Jahr im Juli und August weltbekannte Ensembles, zumeist aus München und Salzburg, zu stimmungsvollen Konzerten im Renaissance-Arkadenhof ein.

Schlossmuseum im Schloss Amerang

Ebenso können Gäste in den Sommermonaten das Schlossmuseum mit seiner Gotischen Schlosskapelle und seinen Salons besuchen oder in der außergewöhnlichen Umgebung des Arkadenhofes feiern.

Mit dem Schloss für zwei oder auch die Anmietung für Firmenfeiern oder Jubiläen kann jeder einmal das Schloss sein eigen nennen.

Führungen finden von Ostern bis Mitte Oktober von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen um 10, 11, 12, 14, 15 und 16 Uhr und für Gruppen nach gesonderter Vereinbarung statt.

Schloss Amerang, Schloss 1, 83123 Amerang, Telefon: 08075 - 9192-0

Schloss Hohenaschau und das Prientalmuseum

Schloss Hohenaschau

Im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts erbauten Konrad und Arnold von Hirnsberg die Burg Hohenaschau als Stützpunkt am Eingang zum Oberen Priental. Bedeutsame Adelsgeschlechter erweiterten den Besitz und bauten das Schloß zum Mittelpunkt des Verwaltungssitzes ihrer Herrschaft aus; mit ihrem Einfluß prägten sie Land und Leute im westlichen Chiemgau.

Bei den Um- und Erweiterungsbauten des Schlosses im Stil der Renaissance (1540 - 1560) und Hochbarock (1672 - 1686) wurden die barocke Schlosskapelle und das ehemalige Benefiziatenhaus, das heutige Prientalmuseum errichtet. Nach weiteren Veränderungen, vor allem von 1905 - 1908 durch Theodor von Cramer-Klett, ging der Besitz an die Bundesrepublik Deutschland über und wird heute als Ferienwohnheim der Bundesfinanzverwaltung genutzt.

Besichtigt werden können: das Schloss mit Wehranlage, Schlosskapelle, Bergfrit, Preysingsäle, Terrassen und Innenhof (nur im Rahmen einer Führung).

Führungen auf Schloss Hohenaschau

Schloss Hohenaschau ist im Besitz des Bundes. Dieser hat die Anlage als Ferienwohnheim an das Sozialwerk der Bundesfinanzverwaltung verpachtet. Aus diesem Grunde dürfen nur Teile der Burg - und das nur zu festgelegten Zeiten im Rahmen von Führungen - besichtigt werden. Die Führungen, sowie die Betreuung des Prientalmuseums und des Burgladerls hat der Heimat- und Geschichtsverein Aschau im Chiemgau übernommen. Der Verein konnte 2008 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zusätzlich den Laubensaal und drei dazu gehörige Räume im Nordflügel von Schloss Hohenaschau pachten und dort eine eindrucksvolle Dokumentation zur Herrschafts- und Baugeschichte einrichten.

Führungszeiten:

Anfang 1. Mai bis 31. Oktober 2011
Dienstag und Donnerstag: 13:30 und 15:00 Uhr
Mittwoch und Freitag: 10:00 und 11:30 Uhr
Sonn- und Feiertage: 13:30 und 15:00 Uhr

Kasse und Treffpunkt am Prientalmuseum im Schloss, bitte kalkulieren Sie ca. 20 Minuten Fußmarsch zum Schloss.
Gruppen bitte mit Voranmeldung, Telefon: 08052 - 904937

Prientalmuseum mit Burgladerl: Öffnungszeiten jeweils zu den o. a. Führungszeiten.

Eintrittspreise: (Schlossführung und Prientalmuseum)

Erwachsene: 5,00 EUR

Ermäßigt: Gästekarte, Bayern-Ticket, angemeldete Gruppe ab 15 Personen je 4,00 EUR

Kinder: (6 bis 16 Jahre) 3,00 EUR

Familienkarten:
2 (Groß-)Eltern mit (Enkel-)Kinder 10,00 EUR
1 (Groß-)Eltern mit (Enkel-)Kinder 7,00 EUR

Auf dem Schlossberg ist absolutes Parkverbot! Bitte nutzen Sie den kostenlosen Besucherparkplatz an der Festhalle!

Heimat- und Geschichtsverein Aschau i. Ch. im Auftrag der Gemeinde Aschau i. Ch.

Auskünfte dazu in der Tourist Info Aschau i. Ch., Telefon: 08052 - 9049-37

Kinderführung "Wilde Ritter - freche Feen"

Kinderführung "Wilde Ritter - freche Feen" auf Schloss Hohenaschau

Kinder- und Familienführung im Schloss Hohenaschau. Wie muss man sich das Leben als "wilder Ritter" oder "freche Fee" in einem Schloss vorstellen? ...

Sich in die Zeit versetzen der Ritter, Burgfräulein und Feen.

Dabei erleben die Kinder Schloss Hohenaschau einmal auf eine besonders unterhaltsame Weise und erfahren vieles über ihre vergangenen Besitzer.

Vom Treffpunkt am Parkplatz Festhalle beginnt die Burgberg-Besteigung hinauf zum Schloss Hohenaschau. Erzählt wird besonderes über das Burgtor, die Eisenindustrie und Schloss Hohenaschau. Das verkleiden mit Ritterhelm und Feen-Tuch, das Erleben verschiedener Mitmachstationen, Lanzenspiel bis hin zum Eintrag in das "Goldene-Kinderbuch" werden sicher zur besonderen Beliebtheit bei den Teilnehmern.

Kinderführung "Wilde Ritter - freche Feen"

vom 01. Juli bis 30. September 2011 jeden Sonntag um 13:30 Uhr
und am
So, 01.05.2011 - 13:30 Uhr
Mi, 18.05.2011 - 10:00 Uhr
So, 05.06.2011 - 13:30 Uhr
Mi, 15.06.2011 - 10:00 Uhr
Mi, 20.07.2011 - 10:00 Uhr
Mi, 17.08.2011 - 10:00 Uhr
Mi, 21.09.2011 - 10:00 Uhr
So, 02.10.2011 - 13:30 Uhr
Mi, 19.10.2011 - 10:00 Uhr

Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt und Start: Parkplatz Festhalle Hohenaschau, An der Festhalle 6, 83229 Aschau im Chiemgau
Kosten:
Kinder ab 6 Jahre 5,00 Euro
Familienkarten:

  • 2-(Groß-)Eltern mit (Enkel-)Kinder 15,00 Euro
  • 1-(Groß-)Eltern mit (Enkel-)Kinder 12,00 Euro

Mit Kinderwagen ist die Führung leider nicht möglich.

Sondertermine für Gruppen können in der Tourist Info Aschau vereinbart werden.

Wichtige Besucher-Informationen

Die regelmäßige Führung dauert ca. eine Stunde.
Die Kinderführung dauert ca. zwei Stunden.
Der gesamte Schlossberg ist für Fahrzeuge gesperrt. An der Festhalle steht den Besuchern der Parkplatz Festhalle kostenlos zur Verfügung.
Für den Aufstieg vom Parkplatz zum Schloss sind 15 – 30 Minuten einzuplanen:

  • Fußweg bis zum Basteitor von Schloss Hohenaschau (ca. 70 Höhenmeter!) über Ministrantenweg (sehr steil!), Bürgermeister-Karl-Bauer-Weg (Treppenabsätze) oder Fahrstraße (gesperrt für Fahrzeuge).
  • Vom Basteitor bis zum Treffpunkt für Führungen am Prientalmuseum (Kasse!) und weiter bis Schlosskapelle/Innenhof sind noch einmal ca. 80 Treppenstufen zu bewältigen.
  • Für Rollstuhlfahrer und stark Gehbehinderte ist eine Besichtigung aufgrund zahlreicher Treppen und baulicher Hindernisse leider nicht realisierbar.

Gruppen müssen sich aus organisatorischen Gründen mindestens am Tag zuvor anmelden, Tourist-Info Aschau i. Chiemgau Telefon: 08052 - 9049-37
Prientalmuseum und Burgladerl sind jeweils eine halbe Stunde vor der ersten Führung geöffnet.
Sonn- und Feiertag – Nachmittag gibt es im Burgladerl von 13:00 Uhr bis 16:30 Uhr Kaffee und Kuchen auf der Terrasse.
Sonderführungen außerhalb der o.a. Führungszeiten müssen dem Heimat- und Geschichtsverein von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben genehmigt werden. Kosten pro Gruppe (max. 30 Personen) pauschal 200,00 Euro, bei Fremdsprachen 220,00 Euro.

Hinweise für Gruppenführungen

Die Einfahrt ins Festhallengelände mit dem Bus aus Richtung Sachrang/Kufstein ist kein Problem. Von Aschau kommende Busse können nur im spitzen Winkel aufs Parkplatzgelände, d.h. entweder rückwärts einfahren oder in die Schlossbergstrasse einbiegen und rangieren.
Ankunft der Gruppe ca. 30 Minuten vor Führungsbeginn am Parkplatz Festhallengelände (Navi: "An der Festhalle").
Fußweg bis zum Basteitor von Schloss Hohenaschau (ca. 70 Höhenmeter!) über Ministrantenweg (sehr steil!) oder Fahrstrasse; Dauer: je nach Kondition 10 – 20 Minuten.
Vom Basteitor bis zum Treffpunkt für Führungen am Prientalmuseum (Kasse!) und weiter bis Schlosskapelle/Innenhof sind noch einmal ca. 80 Treppenstufen zu bewältigen.
Bitte sorgen Sie dafür, dass die Gruppe (maximal 30 Personen pro Führung) ca. 5 Minuten vor gebuchtem Führungsbeginn am Treffpunkt Prientalmuseum bereit steht. Die Führung dauert ca. 1 Stunde.
Im Burgladerl (Prientalmuseum) gibt es Kleinigkeiten zum Kaufen, Getränke, kl. Imbiss, WC. Gruppen können hausgemachten Blechkuchen zum Kaffee vorbestellen (z.B. Haferl Kaffee + Stück Kuchen 3,00 Euro). Die Räumlichkeiten im Laden sind beschränkt, dafür ist eine große Terrasse vorhanden.

Änderungen vorbehalten. Stand August 2011

Schloss Hartmannsberg bei Bad Endorf

Schloss Hartmannsberg bei Bad Endorf...

Die schmale Landbrücke zwischen Schlosssee und Langbürgner See war seit der Antike eine wichtige Verbindung zwischen dem nördlichen Inntal und dem Chiemseeraum. Schon eine altrömische via als Teil des Staßennetzes zwischen Salzburg (Juvavum) und Augsburg (Augusta Vindelicum) passierte das Seengebiet an dieser Stelle. So bestand hier wohl auch schon seit römischer Zeit eine befestigte Station.

Das erste frühmittelalterliche Kastell wurde vermutlich von einem Chiemgauer Adelsgeschlecht während der Ungarn-Einfälle zwischen 900 und 955 als Fluchtburg errichtet. Der Name Hadamar ist in jenen Jahren für mindestens drei Mitglieder des Geschlechts bezeugt. Und so erscheint auch die Wehranlage in den ältesten Dokumenten noch als "Hadamarsperch" ("Hadamars Herberge"). Ursprünglicher Standort des Burgstalls war die dem heutigen Schloß gegenüberliegende Landzunge im Langbürgner See, die sogenannte Zickenburg. Um 1150 ging diese Burg in den Besitz der Grafen von Falkenstein-Neuburg über. Sie wurde zu deren Herrschafts- und Verwaltungszentrum im Chiemgau. Die 1160 geweihte Burgkapelle St. Jakob diente noch jahrhundertelang den Jakob-Pilgern als Übernachtungs- und Andachtsort.

Nach Verleihung der bayerischen Herzogswürde an das Geschlecht der Wittelsbacher im Jahr 1180 verbündeten sich die Falkensteiner mit den Gegnern der neuen Landesherren. 1244 fiel der letzte regierende Falkensteiner Siboto VI. im offenen Kampf. Im November 1247 zog darauf Herzog Ludwig II. mit großer Heeresmacht vor die noch immer von Parteigängern Sibotos gehaltene Burg Hadamarsperch (Hartmannsberg), eroberte sie und machte die Befestigungen dem Erdboden gleich. Doch wurden sie und die Jakobskapelle von den Wittelsbachern offenbar schon nach kurzer Zeit am heutigen Standort neu errichtet. Im April 1394 gelangte Hartmannsberg samt seinen Ländereien durch Gebietstausch in Lehenbesitz des mächtigen regionalen Adelsgeschlecht der Pienzenauer; in ihrer Obhut verblieb es bis 1766.

Starke Beschädigungen während des Dreißigjährigen Krieges machten um 1680 einen weitgehenden Neubau nötig. Dabei erhielt das Gebäude seine heutige Form, allerdings zunächtst mit zwei Seitenflügeln sowie offenen Arkandengängen an der Seefront. Nachdem Hartmannsberg 1766 durch Heirat an den kurbaierischen Offizier Johann Valtentin Anton Freiherr von Hörl gefallen war, wurden im Zuge weiterer Baumaßnahmen die Arkadengänge geschlossen und der Ostflügel abgerissen.

Im 19. Jahrhundert ging das Schloss in bürgerliche Hände über und diente zeitweise aus Wirtshaus. Zwischen 1909 und 1914 nutzten Leo Putz und seine Malerfreunde Hartmannsberg als Atelier. 1938 erwarb es der Bildhauer Josef Thorak, zugleich wurde die gesamte umliegende Eggstätt-Hemhofer Seenplatte, als Toteis-Gebiet ein naturhistorisch bedeutendes Relikt der Würm-Eiszeit, zugleich zum ersten Naturschutzgebiet Deutschlands erklärt. Nach Thoraks Tod gelangte die Besitzung 1957 in das Eigentum der Firma Kugelfischer in Schweinfurt und deren Besitzer Dr. h.c. Georg Schäfer, der hier Teile der weltberühmten "Sammlung Schäfer" mit Werken des Leibl-Kreises und der Münchner Schule aufbewahrte.

1994 gelang es dem Landkreis Rosenheim, das Schloss sowie das gesamte umliegende Areal zu erwerben und damit zugleich das Naturschutzgebiet fast vollständig in öffentlichen Besitz zu überführen. Schloss Hartmannsberg dient seither als Kulturstätte des Landkreises mit regelmäßigen Ausstellungen und Kammerkonzerten.

Herrenchiemsee

Schloss Herrenchiemsee

Mit 2,4 km2 Fläche ist Herrenchiemsee die größte Insel im "Bayerischen Meer". Sie hat die Form eines nach Norden weisenden Dreiecks und ist zu einem großen Teil mit Wald bedeckt.   

1873 erwarb König Ludwig II. von Bayern die Herreninsel als Standort für sein Neues Schloss Herrenchiemsee. Als Abbild von Versailles sollte dieses Schloss ein "Tempel des Ruhmes" für König Ludwig XIV. von Frankreich werden, den der bayerische Monarch grenzenlos verehrte.

Wohl schon im 7. Jh. bestand auf Herrenchiemsee eine klösterliche Niederlassung. Der Klostergeschichte zufolge wird die Gründung jedoch auf Herzog Tassilo III. zurückgeführt, der 782 die Klosterkirche "St. Salvator auf der Au weihen ließ und den Benediktinern übergab.

Nach dem Sturz des letzten Agilolfingers, Herzog Tassilo III., durch Karl den Großen (788) fiel das Kloster kurzfristig an den Bischof von Metz; 891 kam es an das Erzbistum Salzburg. Klöster waren im Mittelalter nicht nur die wichtigsten Kulturträger, sondern auch wirtschaftliche und politische Zentren. Die Mönche hatten durch Rodung, Kultivierung und Schenkungen großen Grundbesitz auf dem Festland erworben. Damit waren auch besondere Gerichts- und Verwaltungs-aufgaben verbunden, die von einem weltlichen Vogt wahrgenommen wurden.

Nach einer Zeit des Niedergangs ab der Mitte des 10. Jh. wurde das Kloster um 1130 von Erzbischof Konrad I. von Salzburg als Augustiner Chorherrenstift neu gegründet. 1215 errichtete Salzburg das Salzburger Eigenbistum Chiemsee, mit Sitz auf der Insel. Der Bischof hatte aber im Chiemseehof zu Salzburg zu residieren. Die Klosterkirche, seit 1131 den Heiligen Sixtus und Sebastian geweiht, wurde zur Kathedrale erhoben. Der Neubau der dreischiffigen romanischen Basilika war 1158 vollendet. 1676/78 wurde ein neuer Inseldom im prachtvollen Barock errichtet. (Nach 1803 z. T. zerstört). In mehreren Abschnitten von 1645-1730 wurde auch die weitläufige Stiftsanlage mit dem Kaisersaal neu erbaut, dessen Ausmalung der Münchner Maler Benedikt Albrecht um 1713-15 übernahm (nicht zugänglich).

Um 1738 schuf der Münchner Hofbaumeister und Stukkateur Johann Baptist Zimmermann den zweischiffigen Bibliothekssaal. 1737-40 entstand das Klosterseminar (heute Schlosshotel).

1803 wurde im Zuge der Säkularisation das Kloster aufgehoben und ging in Privatbesitz über. Der Dom wurde teilweise zersört und zu einer Brauerei umgebaut. Nachdem die Insel noch mehrmals den Besitzer gewechselt hatte, erwarb schließlich König Ludwig II. im Jahre 1873 die Insel von badenwürttembergischen Holzhändlern für 350.000 Gulden. 1874 lies der König einzelne Räume im Augustiner-Chorherrenstift renovieren, damit er für seine Besuche auf der Insel eine Unterkunft hatte. Dies Räume sind in jüngster Zeit renoviert worden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden (Museum im Augustiner-Chorherrenstift u. a. auch mit Galerien über J. Exter und verschiedenen Chiemsee-Maler). Nach ersten Vorarbeiten wurde am 21. Mai 1878 die Grundsteinlegung für das Königsschloss vollzogen. Nach dem Tod König Ludwig II., am 13. Juni 1886, wurden alle Arbeiten im Schloss und in den Parterreanlagen eingestellt und jegliche Aktivitäten auf der Insel ruhten bis etwa 1888, bis dann eine Hofgärtnerstelle eingerichtet wurde, um die Pflege der Gartenanlage und die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen wieder sicher zu stellen.

Zu seinem 100. Todestag wurde 1986 das neugestaltete König Ludwig-II.Museum in den unausgebauten Räumen im Südflügel des Schlosses wiedereröffnet.

Das Schloss ist von einem weitläufigen Park mit Brunnen- und Gartenanlagen umgeben, die in ihren Grundzügen dem Vorbild des Parks von Versailles übereinstimmen. Jedoch erst 1970 wurden größere Fortschritte bzgl. die Verbesserung und Erneuerung der Gartenanlagen in Angriff genommen. Von 1972 bis 1994 wurden Zug um Zug die gesamten Wasserspiele mit 7 Brunnen neu hergestellt. Seit 1980 wird intensiv an der Rekonstruktion der gärtnerischen Anlagen im Parterre gearbeitet und von 1993 bis etwa 2000 wurde die Rekonstruktion des Kanals an der Westseite der Insel vollzogen.

Die restliche Insel ist heute ein Naturpark mit reichemLaubmischwald; Die Insel ist mit Wanderwegen erschlossen, die reizvolle Ausblicke auf den Chiemsee, auf die Voralpen des Chiemgaus und auf die Fraueninsel bieten. Auf dem offiziellen Rundweg kann die Insel in gut zweieinhalb Stunden umwandert werden (7 km).

Burgruinen Falkenstein und Kirnstein

Flintsbach am Inn im Rosenheimer Land ist im Besitz von Burgruinen wie der ehemalige Festung Kirnstein am südl. Ortsausgang wo noch Mauerreste zu sehen sind und der die Burgruine Falkenstein wo noch der massive, quadratische Bergfried mit Zinnen sowie Gebäudereste der Vorburg aus dem 15. und 16. Jahrhundert  erhalten sind.

Burg Neubeuern

Neu- und Altenbeuern erscheinen als die Burones inter valles des Ind. Arn. und teilten als späteren Besitz der Dynasten von Falkenstein die Geschichte miteinander. Bischof Konrad von Regensburg, der letzte Graf von Falkenstein, vermachte mit seinem anderen Besitze auch beide Beuern seinem Domstifte, das dieselben 1388 an den Ritter Harprecht von Harskirchen vergab, welcher 1393 von Herzog Friedrich von Niederbayern für Neubeuern einen Wochen- und 2 Jahrmärkte, Steuerfreiheit und die niedere Gerichtsbarkeit erhielt. Ritter von Habskirchen verkaufte Neubeuern im Jahre 1400 an den Ritter Wolfhart von Alben zu Teubenbach, dieser es 1403 an den Ritter Jakob von Thurn, in dessen Familie es bis 1642 blieb.Dann ging Neubeuern erbweise an den Grafen von Maxlrein und Freiherrn von Nothaft-Weißenstein über und kam durch succsessiven, von 1670 bis 1772 währenden Kauf an die Grafen von Preysing, welche vor ca. 30 Jahren den Besitz an Freiherrn von Wendelstatt veräußerten."

Burgruine Auerburg in der Gemeinde Oberaudorf

Die heutigen Orte Oberaudorf und Niederaudorf waren damals noch unter dem gemeinsamen Namen Auerdorf zusammengefasst. Den bayerischen Herzögen gelang es, die Falkensteiner seit 1244 aus ihren Besitzungen und Herrschaften zu verdrängen und ihre eigene Herrschaft im Inntal auszubauen. Nach der Zerstörung der Burg Falkenstein 1296 entstanden in Oberaudorf und Kirnstein bald darauf neue Herrschaftsmittelpunkte in den dortigen Burgen.

Mehr über die einst kolossale Burg erfahren sie hier!

Dominik Weber

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Dominik Weber ist Alpen und Chiemseefan und ist somit unser Profi für ganz Oberbayern. Er macht sowohl am Berg als auch auf dem See eine gute Figur.